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ORTHESEN

In der Humanmedizin sind Orthesen schon längst üblich. Doch auch in der Veterinärmedizin wird dieser Bereich immer mehr erforscht und entwickelt. Denn auch Hunden kann man mit Orthesen Unterstützung und Entlastung bieten. In manchen Fällen ist eine Operation oder konservative Methode nicht möglich oder zielführend. Mit orthopädischen Hilfsmitteln kann man die Gesundheit der Hunde fördern und sogar wiederherstellen. Angefertigt werden Orthesen von Orthopädietechniker. Vorangehend steht allerdings die ordentliche Diagnose eines Tierarztes. Eine Zusammenarbeit mit einem Tierphysiotherapeuten ist ebenso unumgänglich. Nur so ist eine optimale Versorgung des Hundes gewährleistet. Orthopädische Hilfsmittel werden immer direkt an den Hund angepasst. Der Orthopädietechniker misst den Hund genauestens ab und fertigt jedes Teil in Handarbeit als individuelles Einzelstück an.

EINSATZMÖGLICHKEITEN

Orthesen stabilisieren, entlasten oder korrigieren die Gliedmaßen und/oder den Rumpf.

Eine Orthese kommt dann zum Einsatz, wenn der Hund Lähmungen zeigt, bei Rupturen, Missbildungen, Arthrosen oder bei (Sport)verletzungen. Auch kann eine Orthese postoperativ eingesetzt werden. Orthesen können sowohl die Vorder- als auch die Hinterbeine versorgen. Im Bereich der Vorderbeine gibt es Orthesen für den Ellbogen (Arthrosen, Liegeschwielen), das Carpalgelenk (Durchtrittigkeit, Bänderriss) und die Vorderpfote (Radialslähmung). Für die Hinterläufe finden Orthesen Verwendung im Bereich des Sprunggelenkes, des Knies oder des gesamten Beins. AM häufigsten kommt die Durchtrittigkeit im Carpalgelenk vor. Aber auch Hunde, die aus verschiedenen Gründen nicht operiert werden können, werden beim Orthopädietechniker vorstellig. Es kommt außerdem vor, dass Hunde eingesetzte Platten nicht vertragen, diese brechen oder vereinfacht gesagt das Resultat einer Operation nicht so ist wie gewünscht. 

Eine Orthese entsteht in mühevoller Handarbeit. Insgesamt benötigt ein Orthopädietechniker vom Beratungsgespräch bis zur Fertigstellung mindestens 20 Stunden.

 

Die Kosten belaufen sich auf 150 bis 700 Euro, je nach Größe des Hundes, Aufwendung und Orthesenart.

HERSTELLUNG

Zuallererst gibt es ein Beratungsgespräch beim Orthopädietechniker. Bei diesem Termin wird mit dem Besitzer genau besprochen, was von einer Orthese erwartet wird und gemeinsam die beste Lösung überlegt. Danach fertigt der Orthopädietechniker einen Gipsabdruck anhand der natürlichsten Haltung des Hundes an. Es wird ein Abdruck modelliert, dieser mit Gips ausgefüllt, die Unterschneidungen berechnet um Druckstellen zu vermeiden, die Gelenke werden ausgemessen und gesetzt, die Orthese wird vorbereitet. Dieser Rohling wird beim nächsten Termin am Hund anprobiert. Nachdem die Orthese schlussendlich exakt nachgebessert und der Feinschliff durchgeführt wurde, ist die Orthese zum Abschlussgespräch und zur Abgabe bereit.  

 

WIE KOMMEN HUNDE MIT EINER ORTHESE ZURECHT?

Erfahrungsgemäß kommen 80 % der Hunde mit einer Orthese sehr gut zurecht. Ausschlaggebend dafür ist allerdings der Allgemeinzustand.

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