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SIR BEN

28.02.1999 – 20.10.2016
taubblind, Epilepsie

Sir Ben war ein ganz besonderer Hund. Eine ganz weise alte Seele. Ein großartiges Wesen.
Ich bin sehr stolz und über alle Maßen dankbar, dass er fast 18 Jahre lang an meiner Seite war.

Der Sir überzeugte mit seinem freundlichen Wesen, seiner einzigartigen Lebensfreude, seiner warmen Ausstrahlung, seinen weisen Augen, seinem strahlenden Lächeln und seiner lustigen Art.
Er war voller Leben, bis ins hohe Alter. Er ist das mutigste, tapferste, intensivste Wesen das ich je kennen lernen durfte.
Der Sir zog nicht nur mich in seinen Bann, es verliebte sich eigentlich jeder sofort in ihn, ob man nun Hunde mochte oder nicht.

Wer den Sir kannte, wusste um seine Ausdrucksweise Bescheid, die ich ihm auf seiner facebook-Seite verliehen habe. Deshalb verfasse ich folgende Zeilen in gewohnter Sir-Manier.

 

„Begrüße euch, hier spricht der Sir.

Nun wurde ich also darum gebeten erneut einen geistreichen Text zu verfassen, der mein Dasein zu Lebzeiten beschreibt. Eine durchaus knifflige Aufgabe, welcher ich mit Freuden nachkomme. Beginnen wir am Anfang. Mein werter Name ist Sir Ben, geboren wurde ich am 28.02.1999. Mit etwa neun Wochen zog ich zu meinem Frauli, sie war damals zarte 14 Jahre alt. Dort begann unsere gemeinsame Reise. Eine Reise, die fast 18 Jahre andauerte.

 

Da wir beide noch sehr jung waren als unser Abenteuer begann, beschlossen wir gemeinsam zu lernen. Und ich denke, das ist uns bis zum Ende wahrlich gut gelungen. Denn man lernt nie aus, sagt man, und das ist fürwahr in allen Lebensbereichen zu beherzigen. Gerade die letzten Jahre meines Lebens waren sehr lehrreich. Aufgrund meiner Behinderungen gestaltete sich unser Alltag auf eine unnormale Art und Weise herrlich normal. Mein Gehör war nicht vorhanden, zuletzt verschwand auch noch mein Sehsinn. Im letzten Jahr kam die Epilepsie dazu, die mich schlussendlich in die Knie zwang und meine Lebensgeister einbüßte. 

"Oh, was liebte ich das Leben. Ich war stets voller Lebensfreude und dies trug ich auch nach außen."

Das Frauli hat sehr viel von mir gelernt. Nicht nur was ihre Lebenseinstellung betrifft, sondern auch sehr viel über den Umgang mit behinderten Hunden beziehungsweise mit Hunden im Allgemeinen.

 

Das Frauli und ich hatten eine ganz besondere Bindung. Unsere Kommunikation war einzigartig. Meine Behinderungen erforderten kreatives Umdenken. Bis zuletzt ging ich keinen Schritt ohne mein Frauli. Sie war mein Anker.

 

Zum Abschluss wiederhole ich meinen Herzenswunsch, den ich immer wieder predigte:

​

Ich bitte euch, lasst es euch gut gehen! Mit sämtlichen Fasern eures Geistes, eurer Seele, eurem Herzen, eures Körpers. Lasst es euch bitte gut gehen!

Meinen speziellen Gruß widme ich all meinen Wegbegleitern.

Wünsche einen angenehmen Tag!“ 

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